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                                                            Dachatlas 1975 / 1980: Geneigte Dächer:  Dachtragwerke - Dr.-Ing. Wolfgang Brennecke

Genagelte Binder sind in vielen Fällen am wirtschaftlichsten. Als Verhältnis der Höhe zur Spannweite nimmt man etwa

für Dreiecksbinder 1/5 bis 1/7,

     Parallelbinder 1/10 bis 1/15

    (bei Nagelplatten u. U. bis 1/20)

     Trapezbinder 1/4 bis 1/9

 

Nagelplatten

Besonders einfach lassen sich Fachwerkbinder aus Holz mit Hilfe von Nagelplatten herstellen [193]. Aus Stahlblechen werden nagelartige Blechzungen herausgepresst, danach verzinkt man sie. Die Einzelteile der Binder legt man stumpf aneinander und überdeckt die Anschlussstellen beiderseits mit Nagelplatten, die dann mit hydraulischen Pressen oder Walzen knotenpunktweise oder für mehrere Knoten gleichzeitig in das Holz eingedrückt werden. Die Mindestholzstärke beträgt je noch Nagelplattenart 3 bis 5 cm. Der erforderliche Arbeitsaufwand ist äußerst gering: aus zugerichteten Teilen fertigen drei Arbeitskräfte einen Binder für normale Gebäudebreiten in drei bis fünf Minuten.

Binder mit Nagelplatten sind in allen möglichen Formen bis 20 m Spannweite herzustellen. Da die aufnehmbare Last nicht sehr groß ist, wählt man gewöhnlich verhältnismäßig enge Binderabstände - je nach Dachhaut etwas mehr als 1 m bis höchstens 2,5 m.

 

Nägel

Nagelbinder kann man mit normalen Nägeln aus Brettern ab 2,4 cm Stärke, aus Bohlen und Kant hölzern herstellen [194]. Heute bedient man sich meistens der Hilfe von Preßluftnaglern. Das Überlappen der Hölzer an den Knoten bedingt einen höheren Holzverbrauch als die anderen auf dieser Seite behandelten Bauweisen. Nagelbinder kommen deshalb vor allem bei kleiner Stückzahl in Frage. Obwohl Nagelbinder im Vergleich zu Nagelplatten-Bindern etwas kräftiger werden können, ordnet man auch sie meistens in den dort genannten Abständen an.

 

Stahlblech-Holz-Nagelverbindungen

Die Verbindung von Hölzern mit Blechen und Nägeln ist vor allem durch die Greimbauweise bekannt geworden. Wie bei den Nagelplatten werden die Hölzer stumpf aneinandergestoßen und durch übergreifende Bleche zusammengehalten [195]. Man gebraucht normale Nägel oder Sondernägel, die mit oder ohne Vorbohrung das Holz und eine oder mehrere Blechlagen durchdringen. Die Bleche können außen auf den Hölzern liegen, bei aufgeteiltem Querschnitt zwischen den einzelnen Lagen angeordnet sein oder in dafür hergestellte Schlitze gesteckt werden. Da die gleichen Nägel gewöhnlich mehrere Blechlagen anschließen, ergeben sich verhältnismäßig niedrige Nagelzahlen. Selbst starke Hölzer lassen sich so miteinander verbinden; die Bauweise kommt deshalb auch für große Binderabstände und für Spannweiten über 30 m in Frage.

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